Museumsinsel Gebäudeübersicht
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Bode-Museum

Museumsschloss an der Inselspitze

Wie ein Wasserschloss erhebt sich das Bode-Museum an der nördlichen Spitze der Museumsinsel über die Spree. Der prächtige Bau wurde 2006 nach einer mehrjährigen Generalinstandsetzung glanzvoll wiedereröffnet. Verantwortlich war die Architektengemeinschaft Heinz Tesar / Atelier Christoph Fischer.

Das Bode-Museum wurde 1898 bis 1904 durch Ernst Eberhard von Ihne als Kaiser-Friedrich-Museum errichtet. Es beherbergt heute die Skulpturensammlung mit Werken bis um das Jahr 1800 und das Museum für Byzantinische Kunst sowie das Münzkabinett.

Ursprünglich wurden im Bode-Museum und ab 1930 im Nordflügel des Pergamonmuseums die Gemälde- und die Skulpturensammlung ausgestellt. Eine gemeinsame Präsentation dieser beiden Sammlungen wäre nach Ansicht der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ihrer Staatlichen Museen zu Berlin auch heute die ideale Lösung.

© SPK / ART+COM, 2015

Virtueller Rundflug um das Bode-Museum

Auf der nördlichen Inselspitze steigt das Bode-Museum gleichsam aus dem Wasser empor. Ernst Eberhard von Ihne errichtete das Gebäude im Stil des Wilhelminischen Barock. Der palastartige Bau erstreckt sich über das dreieckige Gelände nördlich der 1882 in Betrieb genommenen Eisenbahntrasse. Den Eingang des Bode-Museum erreicht man über die Monbijoubrücke. Sie öffnet die Museumsinsel zum Viertel um die Oranienburger Straße hin und verbindet die Inselspitze auch mit dem westlichen Ufer des Kupfergrabens.

Generalinstandsetzung

Mit den Planungen für die Generalinstandsetzung des Bode-Museums wurde 1997 die Architektengemeinschaft Heinz Tesar / Atelier Christoph Fischer beauftragt. Die Generalsanierung umfasste nicht nur den Einbau modernster Haus-, Sicherheits- und Sanitärtechnik, sondern auch die denkmalgerechte Restaurierung des 100 Jahre alten Museumsbaus. Zahlreiche durch den Zweiten Weltkrieg zerstörte und in der Zeit danach wiederhergestellte Dekorelemente wurden erneuert. Im Sockelgeschoss wurden neue Ausstellungsräume gewonnen. Darüber hinaus hat man die Kleine Kuppelhalle tiefergelegt und so eine Anbindung an die

Archäologische Promenade geschaffen. Diese soll später in einen Ausstellungsraum unterhalb der Bahntrasse führen und sich im Sockelgeschoss des Pergamonmuseums fortsetzen. Bereits 2004 wurde nach sechsjähriger Generalsanierung das Münzkabinett wiedereröffnet. Seine einzigartige Tresoranlage befindet sich im Souterrain des am Kupfergraben gelegenen Flügels des Bode-Museums und ist fester Bestandteil des Hauses schon seit seiner Bauzeit. Die Wiedereröffnung des gesamten Hauses erfolgte im Oktober 2006.

Sammlungen im Bode-Museum

Das Bode-Museum ist Standort der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst. Die Präsentation der Skulpturen wird in Anspielung auf Wilhelm von Bodes ursprüngliches Ausstellungskonzept durch einige Werke der Gemäldegalerie ergänzt. Das Münzkabinett präsentiert sich mit eigenen Ausstellungsräumen im Obergeschoss und einem für die Öffentlichkeit zugänglichen Studiensaal in unmittelbarer Nähe des Tresors im Souterrain.

Das Bode-Museum wurde schon bei seiner Gründung als Museumsgebäude für Gemälde und Skulpturen konzipiert. Darüber hinaus wurden dort Räume für das Münzkabinett und das Islamische Museum eingerichtet. In der DDR-Zeit nahm das Haus zahlreiche Sammlungen auf, so die Gemäldegalerie, die Skulpturensammlung, die frühchristlich-byzantinische Sammlung, das Münzkabinett, das Kindermuseum und die Ausstellungen des Ägyptischen Museums und des Museums für Ur- und Frühgeschichte.

Wilhelm von Bodes Sammlungskonzept

Die Ausstellungsräume des Bode-Museums sind prächtig ausgestattet und orientieren sich an Vorbildern der italienischen Renaissance und des Barock. Der legendäre Museumsdirektor Wilhelm von Bode hatte das 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum eröffnete Haus als Raumhülle für die Skulpturensammlung und die Gemäldegalerie konzipiert. Im den mit Seitenlicht erhellten Räumlichkeiten des Erdgeschosses wurde hauptsächlich Skulptur mit ausgewählten Gemälden präsentiert. Die imposanten Oberlichtsäle des Obergeschosses waren primär für die Präsentation der Malerei vorgesehen. In den Kabinetten an der Spree- und Kupfergrabenseite waren Skulptur und Malerei vielfältig kombiniert, entgegen der damals üblichen Trennung der Gattungen.

Gemeinsame Präsentation von Malerei und Skulptur

Eine gemeinsame Präsentation der Gemälde- und Skulpturensammlung wäre für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und ihre Museen auch heute eine ideale Lösung. Daher hat sie die Idee für einen Erweiterungsbau auf dem Gelände der Museumshöfe gegenüber dem Bode-Museum entwickelt. So könnten die Werke der Gemäldesammlung und der Skulpturensammlung im Dialog und auf angemessenem Raum präsentiert werden. Solange diese Ideallösung nicht umgesetzt werden kann, werden im Bode-Museum vereinzelt auch Gemälde präsentiert und in einen Dialog mit den Skulpturen gestellt. Damit wird die Malerei als Leitmedium der europäischen Kunstentwicklung zumindest in Ausschnitten im Kontext der Museumsinsel gezeigt.

Bode-Museum 1905 (Fotografie) Bode-Museum 1975 (Fotografie)

Historische Ansichten

Der von 1898 bis 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum errichtete Prachtbau trägt seit 1956 den Namen seines Begründers Wilhelm von Bode. Im Zweiten Weltkrieg wurden unter anderem beide Kuppeln schwer beschädigt. Die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs waren schon 1951 so weit behoben, dass der Ausstellungsbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Nach mehrjähriger Generalinstandsetzung wurde das Bode-Museum 2006 wiedereröffnet.

Zugänge

Der historische Eingang zum Bode-Museum liegt an der Nordspitze der Museumsinsel zwischen Spree und Kupfergraben. Die zweigeteilte Monbijoubrücke führt auf den Vorplatz des Museums, an dem früher das Reiterdenkmal Kaiser Friedrichs III. stand. Von der Eingangshalle unter der Großen Kuppel erreichen Besucherinnen und Besucher die Kamekehalle und die so genannte Basilika. In Fortsetzung dieser „Goldenen Achse" des Museums befindet sich die Kleine Kuppelhalle, die künftig auch von der Archäologischen Promenade zugänglich sein wird. Über diese wird das Bode-Museum auch direkt mit dem neuen Eingangsgebäude, der James-Simon-Galerie, verbunden sein.

Daten und Fakten

  • Erbaut: 1897 bis 1904
  • Architekt: Ernst Eberhard von Ihne
  • Eröffnung: 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum
  • Zweiter Weltkrieg: Starke Zerstörungen
  • ab 1951: Restaurierung und Sanierung; bis 1987 Wiederherstellung der Innenräume
  • 1956: Umbenennung in Bode-Museum
  • 1998: Beginn der Generalsanierung, Architekten: AG Heinz Tesar / Atelier Christoph Fischer
  • 2000: Bestätigung der Entwurfsplanung und Beginn der Bauarbeiten
  • 2004: Teileröffnung des Münzkabinetts
  • 2006: Wiedereröffnung des gesamten Gebäudes