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Kolonnadenhof

Arkadien in Berlin

Mit dem 2010 wiedereröffneten Kolonnadenhof ist auf der Museumsinsel ein arkadischer Ort entstanden. Der mit großen Platanen und kleineren Gewächsen bepflanzte Hof bietet ein stimmungsvolles Umfeld für die ihn umgebende herausragende Architektur der Museen.

Ursprünglich wurde der Kolonnadenhof in mehreren Bauetappen gemeinsam mit dem Neuen Museum und der Alten Nationalgalerie angelegt. Der ihn umlaufende Kolonnadengang grenzt den Hof vom Stadtraum ab und stellt gleichzeitig einen Bezug zwischen den Gebäuden auf der Insel her. Fest stehende historische und wechselnde zeitgenössische Skulpturen lassen den Kolonnadenhof zu einem entrückten Ort in der Mitte Berlins werden.

Die Kolonnaden wurden von Architekten Petersen wieder hergerichtet. Bei der Neugestaltung des Hofes mit seiner Bepflanzung durch Levin Monsigny Landschaftsarchitekten wurden die bisher bestehenden Höhendifferenzen aufgehoben, so dass der Kolonnadenhof nun barrierefrei zugänglich ist. Für seine besondere Beleuchtung erhielt er im Jahr 2011 den Deutschen Lichtdesign-Preis.

© SPK / ART+COM, 2015

Flanieren durch den Kolonnadenhof

Der Kolonnadenhof ist durch die ihn umgebende Architektur geprägt. Er wird vom Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie und einem Kolonnadengang umschlossen. Innerhalb des historischen Grundrisses wurde die Bepflanzung neu interpretiert. Unterschiedliche Sorten von Buchsbaum lassen ein lebendiges Spiel mit Grüntönen entstehen. Besucher dieses öffentlichen Skulpturengartens können sich am historischen Brunnen niederlassen, der in der Mitte des Hofs wieder aufgestellt wurde. Beim Flanieren durch den stimmungsvollen Kolonnadengang wird man künftig auf der Spreeseite entlang der Alten Nationalgalerie bis hinter das Pergamonmuseum gelangen.

Bezug zum historischen Vorgänger

Der von den Landschaftsarchitekten Levin Monsigny neu gestaltete Kolonnadenhof steht wie die gesamte Museumsinsel unter Denkmalschutz. Seine bauliche Ausgestaltung bezieht sich auf den historischen Grundriss. In die Neugestaltung wurden noch vorhandene Elemente des ursprünglichen Hofes integriert. So wurde beispielsweise der zuvor eingelagerte Vierpassbrunnen in der Mitte des Kolonnadenhofs wieder aufgestellt. Der für die Bodenfläche des Hofs verwendet Naturstein zeichnet die Wegeführung des ursprünglichen Kolonnadenhofs nach. Dessen historische Ausgestaltung wurde nach einem Entwurf des ehemaligen Tiergartendirektors Eduard Neide bis 1880 realisiert.

Die Kolonnaden

Friedrich Wilhelm IV. wünschte sich ausdrücklich Kolonnaden auf der Museumsinsel. Dafür legte Friedrich August Stüler 1841 einen Entwurf vor. Die Kolonnaden an der Süd- und Ostseite des Neuen Museums und an der Bodestraße entstanden in den Jahren 1853 bis 1860. Jene am Spreeufer und hinter der Alten Nationalgalerie wurden nach aktualisierten Plänen von Johann Heinrich Strack und Georg Erbkam zwischen 1876 und 1878 erbaut. Den Säulengang am Spreeufer begrenzten die Architekten am nördlichen und südlichen Endpunkt durch ein pavillonartiges Bauwerk mit einem kuppelförmigen Dach. Auch in seiner Mitte errichteten sie ein ebensolches „„Tempelchen““.

Die Berliner Architekten Petersen stellten die Kolonnaden entsprechend dem ursprünglichen Erscheinungsbild wieder her. Dabei wurden auch Originalfragmente verwendet, die im Gewölbe unter der Kolonnade verschüttet waren. Die zur Zeit noch als Werkstätten der Staatlichen Museen zu Berlin genutzten, geschlossenen Kolonnaden an der Spree und hinter der Alten Nationalgalerie werden erst zu einem späteren Zeitpunkt hergerichtet.

Die Bepflanzung

Innerhalb der historischen Vorgaben haben Levin Monsigny die Bepflanzung des Kolonnadenhofes neu interpretiert. Die Landschaftsarchitekten erhöhten die Grünflächen im Verhältnis zu den befestigten Flächen. Auf diese Weise strukturiert die Gartengestaltung die Fläche des Kolonnadenhofes und bestärkt bestehende Symmetrien. Unterschiedliche Sorten Buchsbaum lassen ein Spiel in den Grüntönen entstehen und erfüllen die Luft mit ihrem aromatischen Duft.

Die Rasenfläche vor der Alten Nationalgalerie, die von geometrisch geschnittenen Buchsbaumhecken eingefasst wird, hat eine angemessen ruhige Wirkung. In den seitlichen, niedrigen Buchsbaumflächen gibt es Aussparungen für Efeu und bodendeckende Stauden, die den Untergrund für Skulpturen und Bäume bilden. Die Pflanzen an diesen Stellen blühen über das Jahr verteilt und erzeugen so einen spannungsvollen Kontrast zur Strenge der geschnittenen Buchsbaumhecken.