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Museum für Vor- und Frühgeschichte

Rückkehr auf die Museumsinsel im Jahr 2009

Das Museum für Vor- und Frühgeschichte zeigt seine Sammlungsobjekte seit 2009 wieder im Neuen Museum. Zuvor war es im Langhansbau des Schlosses Charlottenburg untergebracht. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der frühen Geschichte Europas von der Altsteinzeit bis zum Mittelalter.

Präsentation in den Gebäuden

Ausstellung im Neuen Museum

Seit seinem Wiedereinzug ins Neue Museum ist das Museum für Vor- und Frühgeschichte erneut in die Gesamtschau der antiken Kulturen integriert. Es zeigt die Kulturentwicklung Europas und des Mittelmeerbgebietes von der Altsteinzeit bis ins Mittelalter. Im Neuen Museum lässt sich diese Entwicklung an einer konzentrierten Auswahl aus einem Gesamtbestand von über 200.000 Objekten nachvollziehen. Kostbare Teile der Sammlung wie die Goldfunde Heinrich Schliemanns aus Troja und der Schatz von Eberswalde befinden sich als kriegsbedingt verlagertes Kulturgut in Russland. In Berlin sind sie als Repliken zu sehen.

Historische Standorte

1855 eröffnete das Museum als „Sammlung der Nordischen Altertümer" seine Präsentation im Neuen Museum. Dort stand mit dem so genannten Vaterländischen Saal ein Raum zur Verfügung, der für die zuvor im Schloss Monbijou deutlich beengter untergebrachte Sammlung neue Aufstellungsmöglichkeiten bot. Der letzte Vorkriegsstandort des Museums für Vor- und Frühgeschichte war der Martin-Gropius-Bau. In Folge des Zweiten Weltkriegs war die Sammlung geteilt. Nach der Wiedervereinigung wurde die Sammlung zunächst im Langhansbau des Schlosses Charlottenburg zusammengeführt.

Ausgewählte Highlights des Museums für Vor- und Frühgeschichte

Highlights des Museums für Vor- und Frühgeschichte

Der bronzene Brustpanzer wurde 1913 in einem Hügelgrab im slowenischen Stična gefunden. Er stammt aus Ausgrabungen, die die Herzogin von Mecklenburg dort unternahm. Die wertvollsten Grabungsfunde, darunter der Panzer, schenkte sie ihrem Großcousin, Kaiser Wilhelm II., der ihre Forschungen großzügig finanziell unterstützte. Aus seinem Besitz kamen die Funde schließlich an das spätere Museum für Vor- und Frühgeschichte. Der Panzer datiert in das 7. bis 6. Jahrhundert v. Chr. und gehört der ältereisenzeitlichen Osthallstattkultur an, die im wesentlichen Österreich und Slowenien umfasst. Bislang sind nur vier weitere vollständig erhaltene Stücke dieser Art bekannt.

Die Silbergefäße, drei Becher und eine Schale, gehören zum „Großen Schatzfund“ („Schatz des Priamos“) von Troja, der in die Zeit um 2500 v. Chr. datiert. Die Silbergefäße weisen zum Teil einen stark korrodierten Zustand auf. Den guten Erhaltungszustand des Edelmetalls unter der Patina belegt das Schälchen. In dem großen, ursprünglich doppelhenkligen Gefäß fand Heinrich Schliemann im Jahr 1873 den berühmten Goldschmuck aus dem „Schatz des Priamos“. Es ist das größte und schwerste Silbergefäß, das bislang in Westkleinasien gefunden wurde. Es zeigt Ähnlichkeiten mit den Edelmetallgeschirren aus dem babylonischen Königsfriedhof von Ur.

Der Berliner Goldhut wurde im Zeitraum des 9. bis 8. Jahrhunderts v. Chr. angefertigt. Er zählt zu den überaus seltenen Objekten bronzezeitlicher Religionsausübung. Der papierdünne Hut wurde aus einem einzigen Stück Gold ohne Naht hergestellt und ist reich mit Ornamenten verziert. Diese können als Abbild eines Kalenderwerkes interpretiert werden. Seit der Eröffnung des Neuen Museums 2009 ist der Berliner Goldhut im so genannten Sternensaal im obersten Geschoss des Hauses ausgestellt. Er wird in einem Rondell präsentiert, das an jungsteinzeitliche Sonnenobservatorien erinnert. Damit wird der Bogen geschlagen zu vorgeschichtlichen Hinweisen auf eine Beobachtung und Erfassung des Jahreslaufs.

Zugänge

Das Museum für Vor- und Frühgeschichte ist über beide Eingänge des Neuen Museums zugänglich. Da zahlreiche Objekte der Antikensammlung in die Ausstellung integriert sind, werden die engen Verbindungen zu dieser Sammlung bereits jetzt deutlich. Wenn künftig der direkte Zugang zum Alten Museum und dem Pergamonmuseum über die Archäologische Promenade möglich ist, werden sich diese Verbindungen noch stärker erschließen. Die James-Simon-Galerie wird künftig wie für alle Sammlungen auch für das Museum für Vor- und Frühgeschichte als Empfangsgebäude dienen.