Museumsinsel Gebäudeübersicht
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Archäologisches Zentrum

Entlastung der Museumsinsel von Verwaltungsfunktionen

Mit Eröffnung des Archäologischen Zentrums im Herbst 2012 ist ein weiterer Schritt zur Umsetzung des Masterplans erreicht. Auf dem Gelände der ehemaligen Friedrich-Engels-Kaserne in unmittelbarer Nachbarschaft der Museumsinsel ist ein Gebäude errichtet worden, das museumsinterne Funktionen aufnimmt und damit auf der Insel mehr Raum für Ausstellungsflächen schafft.

Das nach Plänen von harris + kurrle architekten erbaute Haus beherbergt das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin und eine Archäologische Bibliothek. Außerdem sind dort Depots, Werkstätten und die Verwaltungen der archäologischen Sammlungen untergebracht. Mit dem Archäologischen Zentrum haben die Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz einen zentralen Ort für Wissenschaft und Forschung erhalten. Auch die Geschäftsstelle des Berliner Antike-Kollegs hat hier seit 2014 ihren Sitz.

© SPK / ART+COM, 2015

Ort für Wissenschaft und Forschung

Das Archäologische Zentrum wurde auf dem Areal am Kupfergraben gegenüber der Museumsinsel errichtet. Zum Gebäudekomplex gehört neben dem Neubau auch ein Teilbereich des Altbaus an der Geschwister-Scholl-Straße. Der gesamte Gebäudekomplex umschließt einen begrünten Innenhof. Der Neubau besteht aus zwei sich ineinander verschränkenden Gebäudeteilen. Vor dem Haupteingang wird ein Platz entstehen, der durch seine besondere Lage zwischen Museumsinsel und Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin eine Begegnungsstätte von Wissenschaften und Kunst werden soll.

Städtebauliches Konzept und Ideenwettbewerb

Ein wesentlicher Baustein des Masterplans Museumsinsel ist die Verlagerung museumsinterner Funktionen aus den Museen, damit diese ausschließlich für die Präsentation der Sammlungen zur Verfügung stehen. Seit 1999 steht der Stiftung Preußischer Kulturbesitz dafür das Gelände der ehemaligen Friedrich-Engels-Kaserne zur Verfügung. Es liegt direkt gegenüber der Museumsinsel jenseits des Kupfergrabens und wird auch als „Museumshöfe“ bezeichnet.

2005 wurde ein Ideenwettbewerb ausgelobt mit dem Ziel, für das Gelände der Museumshöfe ein städtebauliches Konzept zu entwickeln. Der Siegerentwurf des Büros AuerWeber teilte die Baufläche in einen nördlichen und einen südlichen Bereich. Dazwischen sah er einen Fußgängerweg vor, der von der Monbijoubrücke an der Inselspitze in Richtung der Bibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin führt. An der Geschwister-Scholl-Straße befindet sich ein denkmalgeschützter historischer Kasernenteil, der 2006 bis 2007 saniert wurde. Daran angrenzend wurde dort 2009 bis 2012 der Neubau des Archäologischen Zentrums errichtet. Auf der südlichen Baufläche sieht der Ideenwettbewerb weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Museumsaufgaben sowie einen Galerieneubau vor.

Gebäudekonzept und Funktion

Auf Grundlage des städtebaulichen Ideenwettbewerbs von 2005 fand ein Realisierungswettbewerb zur Errichtung eines so genannten Kompetenzzentrums für die Staatlichen Museen zu Berlin statt. Das Stuttgarter Architekturbüro harris + kurrle architekten ging daraus 2007 als Sieger hervor. Das Gebäude trägt nun den Namen „Archäologisches Zentrum“. Es bietet Raum für Depot-, Werkstatt- und Verwaltungsflächen fast aller archäologischen Sammlungen auf der Museumsinsel: des Vorderasiatischen Museums, des Museums für Islamische Kunst, des Museums für Vor- und Frühgeschichte, des Ägyptischen Museums und Papyrussammlung sowie der Antikensammlung. Für die wissenschaftliche Fachöffentlichkeit ist dort zudem eine Archäologische Bibliothek eingerichtet. Auch das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin ist vom Pergamonmuseum ins Archäologische Zentrum gezogen. Der Neubau ist außerdem mit dem denkmalgeschützten Altbau an der Geschwister-Scholl-Straße verbunden. Dort befindet sich neben weiteren museumsinternen Räumen der archäologischen Museen ein öffentlicher Vortragssaal.

Daten und Fakten

  • Architekten: harris + kurrle Architekten BDA, Stuttgart
  • 2005: Ideenwettbewerb zum städtebaulichen Konzept für das Areal der „Museumshöfe" gegenüber des Bode-Museums
  • 2006-2007: Hochbausanierung des Altbaus an der Geschwister-Scholl-Straße (Architekturbüro Maria Pinardi)
  • 2006/07: Realisierungswettbewerb für den Bauabschnitt Archäologisches Zentrum
  • 2009: Baubeginn
  • Herbst 2012: Eröffnung