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Münzkabinett

Münzen und Medaillen von der Antike bis heute

Das Münzkabinett ist die größte Sammlung ihrer Art in Deutschland. Ihr Sammelgebiet erstreckt sich von der griechischen Antike bis in die Gegenwart. Mit nahezu 750.000 Objekten ist das Münzkabinett ein einzigartiges Archiv alten Geldes, das einen Zeitraum von der Antike bis zu den Ausgaben der jüngsten Zeit umfasst. Seine Medaillensammlung erhebt es aber auch zu einem Kunstmuseum von hohem Rang. Zu einem Universalmuseum wird das Münzkabinett durch seine Papiergeldsammlung, die Sammlung historischer Prägewerkzeuge und die numismatische Spezialbibliothek.

Präsentation in den Gebäuden

Seit Wiedereröffnung des Bode-Museums 2006 verfügt das Münzkabinett im Obergeschoss über eigene Räume für Dauer- und Sonderaustellungen. Im Blauen Gewölbe des Alten Museums ist seit 2011 zusätzlich eine ständige Ausstellung mit 1.400 antiken Münzen zu sehen. Nicht ausgestellte Münzen können nach Voranmeldung im

Studiensaal des Münzkabinetts im Bode-Museum vorgelegt werden. Dort kann auch die numismatische Spezialbibliothek benutzt werden. Im Souterrain des Bode-Museums an der Kupfergrabenseite ist seit den Anfangsjahren des Hauses auch der historische Tresor des Münzkabinetts fest eingebaut.

Ausgewählte Highlights des Münzkabinetts

Highlights des Münzkabinetts

Die Dekadrachme von Athen, kurz nach 467 v. Chr gefertigt, ist eine besondere Münze. Sie hatte einen Wert von 10 Drachmen und überragte alle anderen athenischen Münzen an Größe und Gewicht. Ihre Vorderseite zeigt den behelmten Kopf der Stadtgöttin Athena. Auf der Rückseite ist eine Eule in einer besonderen, von der damaligen Einheitsmünze abweichenden Haltung abgebildet. Mit ihren weit abgespreizten Flügeln wirkt die frontal stehende Eule angriffsbereit und aggressiv. Diese Darstellung spiegelt den Stolz der Athener infolge der Siege über die Perser wider, die 467 v. Chr. errungen werden konnten. Da nur wenige Dekadrachmen überliefert sind, zählen sie heute zu den ganz großen numismatischen Raritäten.

Bei dieser schönsten Bildnismünze Karls des Großen handelt es sich um ein Unikat. Sie entstand nach 800. Der genaue Anlass ihrer Prägung ist jedoch nicht sicher. Sie wurde entweder anlässlich der Kaiserkrönung oder nach Anerkennung des Kaisertums Karls des Großen durch Byzanz gefertigt. Auf der Vorderseite der Münze ist die Büste Karls des Großen mit Lorbeerkranz und Kaisermantel zu erkennen. Die Rückseite zeigt eine viersäulige Kirche, in deren Frontjoch und auf deren Giebel jeweils ein Kreuz angeordnet ist.

1845 und 1847 erschienen die beiden ersten Bände von „Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“ des preußischen Weltreisenden und Gelehrten Alexander von Humboldt. Anlässlich dieses Ereignisses wurde Humboldt mit der Kosmosmedaille geehrt, für die Peter Cornelius den Entwurf fertigte und die von Karl Fischer ausgeführt wurde. Die geprägte Goldmedaille wurde auf Befehl des preußischen Königs und im Auftrag des Generaldirektors der Königlichen Museen, Ignaz von Olfers, in der Berliner Münze geprägt. Sie zeigt auf der Vorderseite den Kopf Alexanders von Humboldt. Auf der Rückseite entschleiert der Genius der Wissenschaft die Geheimnisse der Natur, die durch eine Isisstatue personalisiert sind.

Zugänge

Die Ausstellungsräume des Münzkabinetts im Obergeschoss des Bode-Museums sind über den Haupteingang des Hauses zu erreichen. Dieser befindet sich an der Nordspitze der Insel. Rechts vom Haupteingang führt ein weiterer Zugang in den Studiensaal des Münzkabinetts, der separat im Sockelgeschoss untergebracht ist. Die Monbijoubrücke verbindet das Museum mit beiden Ufern. Auch über die Archäologische Promenade, die vom Pergamonmuseum unter der Bahntrasse in die Kleine Kuppel führen wird, gelangt das Publikum zum Münzkabinett. Die James-Simon-Galerie dient als zentrales Empfangsgebäude und bietet Information und Orientierung.